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Command & Conquer Generals 2: EAs Free2Play Trauerspiel

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Dass angekündigte Free2Play-Knaller trotz riesigen Potenzials und bekanntem Franchise oftmals zu Rohrkrepierern verkommen ist keine weltbewegende Erkenntnis. Doch dass es auch Titel, wie das in der Fanszene heiß erwartete Command & Conquer Generals 2 erwischen würde, grenzte bis vor kurzem noch an ein Ding der Unmöglichkeit.

C&C Generals 2 – Ein potenzieller Hit vom eigenen Anspruch ausgebremst

Die Nachricht, dass Publisher Electronic Arts die Arbeit am Nachfolger des 2003 erschienen Klassikers C&C – Generals einstellt, traf die Community daher verständlicherweise wie ein Paukenschlag. Der US-amerikanische Publisher begründet dies mit dem Feedback der Alpha-Testphase und führt weiterhin an, dass das Spiel basierend auf den daraus gewonnen Erkenntnissen, nicht jenes „Generals 2“ geworden ist, das sich die Spieler gewünscht hätten. Gleichsam wurde neben der Einstellung des Titels, ebenfalls die Auflösung des Entwicklerstudios Victory Games bekanntgegeben, dem EA unabhängig davon eine ausgezeichnete Arbeit bescheinigt und Schuldzuweisungen in diese Richtung unterlässt. Es stellt sich also die Frage – Quo vadis C&C?

Vom Hoffnungsträger zum Sorgenkind

Es war nur eine Frage der Zeit, dass Publisher Electronic Arts die Entwicklung eines Nachfolgers zum ungemein beliebten Command & Conquer Generals ankündigen würde. Im Zuge der Spike Video Game Awards 2011 platze schließlich die Bombe. Rund acht Jahre nach dem Release des Vorgängers C&C – Generals, stand Generals 2 in den Startlöchern. Die Vorfreude unter Echtzeitstrategen, die es mit der C&C-Serie hielten stieg vor allem aufgrund der Tatsache, dass die Frostbite 2.0 Engine, die unter anderem Battlefield 3 zur grafischen Schönheit erhob, Gefechte in Hochglanzoptik versprach.

In den darauf folgenden Monaten wurde es still um das ambitionierte Projekt, bis der Publisher am 15. August 2012 auf seiner Website bekannt gab, dass Command & Conquer Generals 2 als Free2Play-Titel erscheinen sollte, wobei die bisher entwickelten Inhalte jedoch komplett in das neue Spielkonzept integriert werden würden. Im Fanlager wurde diese Nachricht mit gemischten Gefühlen aufgenommen, da Befürchtungen laut wurden, dass es sich lediglich um ein C&C light handeln könnte, in dem wie so oft der massive Einsatz von harter Münze über Erfolg oder Misserfolg entscheiden wird. Was die Spielergemeinde, die einen technisch anspruchsvollen Vollpreistitel erwartete, traf wie ein Donnerschlag, ist aus Sicht des Publishers nur die logische Konsequenz der Marktentwicklung hin zum Free2Play-Konzept. Dass sich Electronic Arts damit, trotz aller Mühen gewaltig verzetteln sollte, ahnten die Herren aus Redwood City noch nicht im Ansatz.
Folglich stand der Entwicklungsprozess seitens der Community sowie der Fachpresse fortan unter besonderer Beobachtung. Die im darauf folgenden September getätigte Verlautbarung, dass das Spiel über keine Einzelspielerkampagne verfügen würde sorgte für Unruhe im Fanlager. Ebenso begegnete man der ersatzlosen Streichung des Namenszusatzes „Generals 2“ mit Argwohn, da sich die Hinweise auf eine Versoftung des C&C Franchise zu verdichten schienen. Auch, dass der von Entwickler und Publisher angepeilte Releasetermin, der für das 1.Quartal 2013 angekündigt war, mit schwindender Wahrscheinlichkeit zu halten war förderte nicht gerade das Vertrauen in die Verantwortlichen.

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Aktionismus oder nachvollziehbare Entscheidung?

Die im März 2013 gestartete Closed-Alpha Testphase, die einer kleinen Personengruppe, die zu Verschwiegenheit verpflichtet wurde, den Zugang zum Spiel ermöglichte, sollte der Ungewissheit über die Qualität des Titels ein Ende bereiten. Alle Besitzer der Command & Conquer Ultimate Collection, die alle bis dato erschienenen Serienteile beinhaltet, hatten die Möglichkeit das neue C&C im Rahmen dieses Verfahrens auf Herz und Nieren zu prüfen. Doch zum Leidwesen des Publishers verlief die Closed-Alpha wenig ruhmreich. Das Spiel wirkte unfertig und konnte die hohen Erwartungen der Community, insbesondere im Hinblick auf die technische Umsetzung nicht erfüllen. Dementsprechend gestaltete sich das Feedback der Spieler, welches über ein eigens eingerichtetes Portal abgegeben werden konnte. Offenbar gestaltete sich die an den Tag gelegte Kritik so fundamental, dass Electronic Arts keine andere Wahl bliebt, als den verheißungsvollen Titel, mit der Begründung, dass es nicht das Spiel sei, das sich die Fans vorgestellt hätten, für unbestimmte Zeit auf Eis zu legen. Folglich startete weder die für den 25. November geplante Closed-Beta, noch die kurz vor dem angepeilten Releasezeitpunkt terminierte Open Beta.
Ob der Schritt des Publishers, nicht doch verfrüht war und eher von Aktionismus, denn von Kalkül zeugt, sei einmal dahingestellt. Nur bleibt zu bedenken, dass eine Closed-Beta, die einer größere Masse den Zugang ermöglicht hätte, unter Umständen das Resultat der Closed-Alpha umgestülpt hätte. Insbesondere im Hinblick darauf, dass mit einem Free2Play-Titel neue Zielgruppen erschlossen werden, zu denen klassische Echtzeitstrategen, welche eben an jener Closed-Alpha beteiligt waren, nicht gerade gehören, wirkt der Schritt des Publishers verfrüht. Vielmehr barg das Spiel bereits zu diesem Zeitpunkt gewaltiges Potenzial, was ein Blick auf die Features beweist.

Schere, Stein, Papier

Ganz wie im Klassiker aus dem Jahr 2003 bekriegen sich im Free2Play-C&C drei Fraktionen, die jeweils ein individuelles Spielgefühl vermitteln und sich vor allem in der Art der verwendeten Technologien unterscheiden. Die Europäische Union übernimmt dabei mehr oder weniger die Rolle der USA aus Command & Conquer Generals und zeichnet sich vor allem durch die Nutzung von Flugeinheiten aus. Die Asien-Pazifik-Allianz, die stark an die aufstrebende Supermacht China erinnert, setzt im Gegenzug auf die Nukleartechnik. Die einzige Fraktion, die bereits im Vorgänger ihr Unwesen trieb ist die Globale Befreiungsarmee, kurz GBA, die es vorzieht ihre Ziele mit Hilfe von Sprengstoffen und Guerillataktiken zu erreichen. Die namensgebenden Generäle, von denen jede Fraktion jeweils fünf besitzt, spielen eine erhebliche Rolle, da sie über unterschiedliche Voraussetzungen verfügen, die die Spielweise erheblich beeinflussen. So ermöglicht ein Befehlshaber, der besonders starke Kampfhubschrauber als Spezialeinheit ins Feld führen darf eine völlig andere Spielweise, als ein anderer dessen Spezialfähigkeit den Bau von schweren Panzern extrem beschleunigt. Insgesamt greift das altbekannte Schere, Stein, Papier Prinzip, sodass stets für faire Bedingungen auf dem virtuellen Schlachtfeld gesorgt ist.

Faires Free2Play mit Potenzial

Das Herzstück des Free2Play-Titels ist zweifelsohne der Multiplayermodus, auch wenn eine Singleplayerkampagne nach dem Release veröffentlicht werden sollte. Ausgetragen werden die hoch spannenden Gefechte ebenso wie im Vorgänger, im klassischen Deathmatch-Modus. Auf den Karten, die das Mitmischen von bis zu vier Freizeitbefehlshabern ermöglichen, gilt es zu Beginn jeder Partie zunächst eine Basis mit Kasernen, Forschungszentren und Flugplätzen zu errichten. Durch das bewusst simple Ressourcensystem, welches lediglich Geld und Strom umfasst, wird der actionreiche Charakter des Spiels unterstrichen. Geld wird durch Bohrtürme generiert, die auf Ölquellen platziert werden. Die Stromversorgung der Basis wird, wie es bereits aus den zahlreichen Vorgängern der Command & Conquer Serie bekannt ist, durch den Bau von Kraftwerken sichergestellt. Von immenser Bedeutung sind in den hitzigen Multiplayer-Gefechten neben der Ausgewogenheit der Truppentypen, die Superwaffen, die jedem General zur Verfügung stehen und ganze Partien binnen Sekunden zu entscheiden vermögen. Für den Abschluss von Gefechten, gleich ob diese gewonnen oder verloren wurden, erhält der Spieler so genannte Command Points, die Rangaufstiege des aktiven Generals ermöglichen und somit zahlreiche Verbesserungen freischalten. Zu diesen Upgrades zählt beispielsweise die Aufstockung der Gesundheit bestimmter Truppentypen.

Überdies ist es möglich mit verdienten Command Points neue Generäle freizuschalten. Schneller geht es mit den so genannten Victory Points, die ausschließlich käuflich zu erwerben sind, aber außer dem Kauf von Befehlshabern keinerlei spielerische Vorteile bieten. Spieler die bereit sind echtes Geld zu investieren haben lediglich den Vorteil auf ihrer Seite, im Matchmaking-System frei wählen zu können, gegen wie viele Spieler sie anzutreten gedenken. Im komplett kostenfreien Modus übernimmt dies ein Zufallsgenerator. Von dieser Regelung ausgenommen sind private Gefechte, die mit Spielern aus der Origin-Freundesliste ausgetragen werden können.

Kostenlose Alternativen bei uns zufinden

Da aktuell Unklarheit darüber herrscht ob, wann und vor allen Dingen durch wen die Arbeiten an C&C fortgesetzt werden, blicken alle, die sich bereits auf die zeitgemäße Neuauflage von Command & Conquer – Generals gefreut haben in die Röhre. Eine Alternative, um doch in die Welt der Hobbyfeldherren eintauchen zu können, bieten die zahlreichen Klassiker der Seriengeschichte, die auf gamer-site.de zum kostenlosen Download bereitstehen und hunderte Stunden nervenzerreißende Single- und Multiplayeraction versprechen. Die Goldedition von „C&C – Der Tiberiumkonflikt“ führt den Spieler zu den Anfängen der Serie zurück und erzählt die Geschichte des epischen Kampfes zwischen den Fraktionen GDI und NOD, die bis aufs Blut um den Rohstoff Tiberium und nicht zuletzt die Weltherrschaft streiten. Fortgesetzt wird dieser Konflikt in Command & Conquer – Tiberian Sun, welches ebenfalls kostenlos im Downloadbereich heruntergeladen werden kann. Hochspannung verspricht ebenfalls C&C Alarmstufe Rot, das den Auftakt der weltbekannten „Alarmstufe Rot Trilogie“ markiert. Der Storymodus ist anders als in den Spielen der Tiberium-Reihe, an die Realität angelehnt und behandelt den alternativen Verlauf des Zweiten Weltkriegs, der in diesem Fall von der Sowjetunion ausgelöst wurde, sodass die Alliierten gegen diese zu Felde ziehen. Die Auswahl an kostenlosen Alternativen zum eingestellten C&C-Projekt, wird durch das reine Multiplayerspiel „Tiberium Alliances„, in dem Zusammenschlüsse aus Spielern gegeneinander antreten, abgerundet. Im Gegensatz zu den erstgenannten Titel handelt es sich in diesem Fall um ein Browsergame, welches einen Origin Account voraussetzt.

EA hält sich Hintertür offen – Hoffnung für die Community

Auch wenn zahlreiche Alternativen aus dem C&C – Universum nur darauf warten neugierige Spieler mitten in den Tiberiumkonflikt oder den alternativen Zweiten Weltkrieg zu werfen, so sehnlich wünscht sich die Community doch eine Fortsetzung des „Generals“ Franchise. Aktuell mag das Projekt zwar auf Eis liegen, jedoch lässt ein Eintrag in EA’s hauseigener Hilfsdatenbank ein wenig Hoffnung keimen. Dort heißt es in einer Nachricht an die Besitzer der C&C – Ultimate Collection, „dass der Beta-Zugang, der Teil des Pakets ist, auch weiterhin seine Gültigkeit behält und eingelöst werden kann, sobald die Entwicklung durch ein neues Studio wieder aufgenommen werde“. Es bleibt also zu hoffen, dass der Publisher ein Team zusammenstellt, welches auf Basis der geäußerten Fankritik, ein C&C kreiert, welches höchsten Ansprüchen genügt. Denn schade wäre es allemal, wenn ein potenzieller Echtzeitstrategie-Hit gänzlich in der Versenkung verschwinden würde.

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